Pückler, der “Paradiesvogel”

So vielfältig und reich an Facetten wie Pückler ist auf der Welt kein Zweiter. Der Fürst ist so bunt wie ein Mosaik, das sich immer wieder neu entdecken lässt - auch von uns.

Das Sonntagskind aus der Lausitz

Fürst Pückler war ein Sonntagskind: Er kam am 30. Oktober 1785 zur Welt – als ältestes von fünf Kindern. Im Laufe von mehr als 85 Jahren erlebte er politische und gesellschaftliche Wirren, avancierte zum Garten- und Landschaftskünstler von internationalem Rang, wurde Erfolgsschriftsteller und Reisender zwischen Okzident und Orient, war Standesherr, Gesellschaftsmensch, vielseitig interessierter Leser, Freund der Wissenschaften und Genießer alles Schönen. Kurz: Fürst Pückler passt in keine Schublade.

“Ich bin ein Kind der Phantasie – beweglich wie der Schmetterling.”

Fürst Pückler

Der “tolle Pückler”

Anekdoten und Eskapaden gibt es viele: Fürst Pückler sprang mit seinem Pferd über die Brühlsche Terrasse in die Elbe, spannte weiße Hirsche vor seine Kutsche und fuhr vor dem Berliner Café Kranzler vor, er ritt auf dem Dromedar durch die nubische Wüste, suchte in englischen Salons nach einer reichen Braut, duellierte sich zwölfmal, beglückte dutzende Frauen, schrieb Bestseller, schuf die Parks von Bad Muskau, Branitz und Babelsberg und wandelte mit Fez und Pluderhosen durch die Räume seines Schlosses: So einen wie Pückler gibt’s nur einmal auf der Welt.

“Bei mir heißt es nicht: Was werden die Leute davon sagen? Sondern: Werden auch die Leute etwas davon sagen?”

Fürst Pückler

Talentierter Selbst-Vermarkter

Dass er Aufsehen erregte, gefiel dem Fürsten sehr. Schließlich sorgte die öffentliche Aufmerksamkeit immer wieder für finanziellen Gewinn in der chronisch klammen fürstlichen Kasse. Die großen Parkanlagen, die jahrelangen Reisen, der fürstliche Lebensstil – all das verschlang Unsummen, so dass der Fürst stets auf der Suche nach neuen Einkommensmöglichkeiten war. Als talentierter Selbst-Vermarkter nutzte er die Schriftstellerei, den Tourismus und seine Selbstinszenierungen, um trotz immenser Ausgaben seinen Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

Bunt wie ein Mosaik

Pückler ist Sonntagskind, jugendlicher Draufgänger, Dandy, “Zauberer der Oasen”, interkultureller Reisender, Ästhet, Frauenfreund, Lebemann, Abenteurer, Politiker. Er überrascht in seiner Vielfältigkeit, in seinen bunten Facetten, die sich in keinen festen Rahmen zwängen lassen. Er ist “nicht zu fassen” – so bunt, beweglich und immer wieder neu zu entdecken wie ein Mosaik.

Bericht über die Ausstellung “Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen” im Schloss Bad Muskau

Ein Kind bis ins hohe Alter

Fürst Pückler bleibt ein Kind bis ins hohe Alter. Er bewahrt sich Genuss und Schönheit, offene Sinne, einen scharfen Geist, trockenen Humor und eine große Portion Verrücktheit. Was für ein vollkommenes, einmaliges Leben!

"Wieviel mehr lebt man doch auf Reisen!"